Nordkorea: Auch Brasilien soll Botschaft räumen

kim-jong-un

Datum: 05. April 2013
Uhrzeit: 14:10 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Neben zahlreichen weiteren Ländern hat am Freitag (5.) auch Brasilien vom nordkoreanischen Regime die offizielle Empfehlung erhalten, seine diplomatische Vetretung in Pjöngjang zu schliessen und die Diplomaten schnellstmöglich ausser Landes zu schaffen. Die Sicherheit der Diplomaten könne nicht mehr gewährleistet werden. Das brasilianische Aussenministerium hat nach eigenen Angaben bislang diesbezüglich jedoch keine Entscheidung getroffen, man prüfe jedoch die derzeitige Situation sehr genau.

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Die Regierung des kommunistischen Landes hatte überraschend zahlreichen Auslandsvertretungen mitgeteilt, dass man die Sicherheit der Diplomaten nur noch bis zum kommenden Mittwoch (10.) garantieren könne. Dem diplomatischen Chor wurde daher die umgehende Ausreise empfohlen. Laut den Wiener Konventionen ist Nordkorea verpflichtet, die diplomatischen Vetretungen auch während der zunehmenden militärischen Krise in der Region zu schützen.

Brasilien unterhält erst seit Juli 2009 eine Auslandsvertretung in dem kommunistischen Land. Laut dem Aussenministerium befinden sich derzeit nur sechs brasilianische Staatsbürger in dem asiatischen Land. Dies sind der aktuelle Botschafter Roberto Colin samt Ehefrau und Sohn sowie ein weiterer Mitarbeiter der Botschaft. Bei den beiden anderen Brasilianern handelt es sich um die Ehefrau und den Sohn der Botschaftes von Palästina in Nordkorea. Nach offiziellen Angaben aus Brasília könne die Botschaft im Krisenfall nach Dandong ins benachbarte China verlegt werden. Die Botschaft in Pjöngjang verfüge zudem über einen unterirdischen Schutzraum sowie einen eigenen Stromgenerator.

Nach offiziellen Zahlen lag der bilaterale Handel zwischen Brasilien und Nordkorea im Jahr 2008 bei rund 380 Millionen US-Dollar. Erstmalig wurden 2001 diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern aufgenommen, seit 2005 unterhält Pjöngjang in der brasilianischen Hauptstadt Brasília eine Auslandsvertretung.

Seit Wochen spitzt sich die Situation auf der koreanischen Halbinsel zu. Diktator Kim Jong-Un hatte zuletzt den USA unverholen mit einem Atomschlag gedroht, zudem wurde Südkorea der „Kriegszustand“ erklärt. Zwischen beiden Ländern herrscht seit Ende des Korakrieges 1953 lediglich ein Waffenstillstand. Die letzte Provokation aus Pjöngjang war die Verlegung von Mittelstreckenraketen an die Ostküste des Landes. Diese könnten unter anderem die Pazifikinsel Guam erreichen, auf der die USA eine Militärbasis unterhalten.

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