In Brasilien machen Zinsen rund 60 Prozent der Konsumentenschulden aus. Zu diesem Ergebnis kommt ein nun veröffentlichte Studie von LCA Consultores. Demnach lagen die Schulden brasilianischer Verbraucher im April bei 653 Milliarden Reais (ca. 284 Mrd. Euro), 392 Milliarden Reais (ca. 170 Mrd. Euro) davon waren Zinsen bei Banken und Kreditdienstleistern.
Die Erhebung zeigt zudem einen dramatischen Anstieg an Konsumentenschulden im Land. Im Jahr 2009 lagen diese noch bei 485 Milliarden Reais (ca. 211 Mrd. Euro) und stiegen in 2010 lediglich leicht um 39 Milliarden Reais (ca. 17 Mrd. Euro) auf 524 Milliarden Reais (ca. 228 Mrd. Euro). Von April 2010 bis April 2011 war jedoch eine Steigerung von 129 Milliarden Reais (ca. 56 Mrd. Euro) zu verzeichnen.
Wie Wermeson França als Leiter der Studie ausführte, haben die brasilianischen Konsumenten alleinig durch die von den Banken berechneten gestiegenen Finanzierungskosten mehr Schulden. Eine erhöhter Konsum sei dafür nicht verantwortlich.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch die Handelskammer des Bundesstaates São Paulo. Demnach haben 64 Prozent aller Familien in den Hauptstädten der Bundesstaaten Schulden. Am stärksten betroffen hierbei ist Curitiba (Paraná) gefolgt von Florianópolis und Aracaujú, wo 88 respektive 86 Prozent aller Familien verschuldet sind. Am geringsten fällt der Index im Goiânia aus, hier sind nur 46 Prozent aller Familien betroffen.