Dilma Rousseff gewinnt Wahlen in Brasilien auch ohne Norden und Nordosten

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Datum: 02. November 2010
Uhrzeit: 11:44 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Nach dem Wahlsieg von Dilma Rousseff bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien hat die Auswertung der Stimmverteilungen in den verschiedenen Regionen vor allem Analysten überrascht. Diese waren zunächst davon ausgegangen, dass der Erfolg alleinig den Wählerinnen und Wähler im armen Norden und Nordosten zuzuschreiben sei. Hier erhielt die Wunschkandidatin von Amtsinhaber Luiz Inácio Lula da Silva vereinzelt Traumergebnisse von bis zu 80 Prozent.

Im regionalen Vergleich konnte ihr Herausforderer José Serra von den Sozialdemokraten (PSDB) lediglich in den Großregionen Süd und Mittelwest punkten, der Südosten mit den wichtigen Bundesstaaten Rio de Janeiro, São Paulo und Minas Gerais ging ebenfalls an die 62-jährige Spitzenkandidatin der Arbeiterpartei PT.

Rousseff geht daher im Süden, Südosten und Mittelwesten mit insgesamt 33.247.650 zu 32.972.526 Stimmen ebenfalls als Siegerin hervor, auch wenn der Vorsprung entgegen der Gesamtzahlen von Norden und Nordosten (22.443.749 zu 10.665.932 Stimmen) deutlich bescheidener ausfällt.

Der knappe Vorsprung von nur 275.000 Stimmen in den drei Großregionen kam dabei vor allem durch das Ergebnis in Minas Gerais zustande. Dort im Bundesstaat mit der zweithöchsten Zahl an Wahlpflichtigen im Land erzielte die Petista 58,45 Prozent und damit 1,7 Millionen Stimmen mehr als ihr Gegenkandidat.

Auch im Bundesstaat Rio de Janeiro ging sie mit über 60 Prozent der Stimmen klar als Siegerin hervor, im Bundesstaat São Paulo musste sich die Wirtschaftswissenschaftlerin jedoch ihrem Herausforderer geschlagen geben. Serra war dort bis zuletzt Gouverneur gewesen.

Am Montag gehörte der Hashtag „#orgulhodesernordestino“ [Ich bin stolz, aus dem Nordosten zu kommen] zu den gefragtesten Begriffen im Mikrobloggin‘-Dienst Twitter. Es war eine Reaktion auf Kommentare von Wählerinnen und Wählern vornehmlich aus dem Süden des Landes, die behaupteten, Dilma Rousseff hätte nur durch die hohe Zustimmung im Nordosten Brasiliens gewinnen können.

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