Kaká und Co. sorgen für Energieschwankungen in Brasilien

Datum: 20. Juni 2010
Uhrzeit: 03:41 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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Wenn die brasilianische Nationalmannschaft in Südafrika den Platz betritt, steht das öffentliche Leben in Brasilien still. Autos und Motorräder verstummen, kleine und grosse Maschinen werden abgestellt. Lediglich das Notwendigste wird in Betrieb gehalten, Geschäfte und Firmen haben wochentags dann sowieso geschlossen und schicken ihre Angestellten nach Hause.

Wichtigste Utensilie für einen gelungenen Fussball-Nachmittag ist bei jedem Seleção-Fan selbstverständlich der Fernseher. Je grösser desto besser. Viele Anhänger der brasilianischen WM-Hoffnungsträger wollen daher gar nicht alleine im eigenen Wohnzimmer das Spiel verfolgen sondern geniessen die Partie mit Freunden oder beim Public Viewing.

Dies sind die sichtbaren Folgen eines Auftritts von Brasiliens Nationalelf bei einer Fussball-Weltmeisterschaft. Welche unsichtbaren Folgen die Spiele der Seleção im fernen Südafrika in Brasilien selbst bewirken, dies teilte am Wochenende die nationale Behörde für die Energieverteilung ONS (Operador Nacional do Sistema) mit. Demnach sank der Energieverbrauch während des ersten Gruppenspiels gegen Nordkorea kontinuierlich, um kurz nach Beendigung der Partie wieder extrem anzusteigen. Alleine in den ersten 20 Minuten nach Abpfiff wurden 10.300 MegaWatt angefordert – genug, um jede Minute eine Metropole der Grösse von Brasília „anzuschalten“.

Zudem wurden seitens der ONS auch massive Schwankung während des Spiels festgestellt. Alleine in der Halbzeitpause stieg die Nachfrage binnen sieben Minuten um 3.600 MegaWatt. Damit könne der ganze Bundesstaat Santa Catarina mit Energie versorgt werden, so die Behörde.

Um die Stromversorgung bei den kommenden Spielen der Seleção im Land noch besser zu gewährleisten und eventuelle Ausfälle zu verhindern, sollen die Schwankungen im Vorfeld durch die Synchronisierung von Generatoren ausgeglichen werden. Auch wurden die Energieversorger aufgefordert, zusätzliche Wartungsteams bereitzustellen, um eventuelle Störungen umgehend zu beseitigen.

Foto/Grafik: ONS

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