Vor der Küste des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo haben Fischer am Dienstagmorgen einen Afrikaner aus dem Meer gefischt und sofort in ein Krankenhaus gebracht. Der Fundort wurde mit rund 1 1/2 Bootsstunden vor Vitória angegeben. Wie die staatliche Gesundheitsbehörde mitteilte, habe der junge Mann angegeben, 15 Jahre alt zu sein und aus Guinea zu stammen.
Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, habe jedoch einen Schock erlitten und würde ohne Pause reden, so der Leiter des Krankenhauses. Seinen Angaben zufolge hat er sich mit seinem Eltern in dem westafrikanischen Land an Bord des Schiffes geschmuggelt. Als sie jedoch von der Besatzung entdeckt wurden, seien sie angegriffen und über Bord geworfen worden.
Allerdings bestehen auch Zweifel an seiner Glaubhaftigkeit. So habe der Junge angegeben, rund eine Woche im Meer gewesen zu sein. Medizinisch konnten jedoch keine Mangelerscheinungen festgestellt werden. Auch über das Schiff und vor allem über den Verbleib der Eltern des Jungen und ob diese tatsächlich ebenfalls an Bord waren, liegen bislang noch keine Informationen vor.
Der Junge spricht nach Behördenangaben Französisch sowie einige Worte Englisch und Portugiesisch. Sein Name wurde mittlerweile mit Mohamed Camara angegeben. Es scheint zudem unwahrscheinlich, dass er wie zuerst vermutet aus Guinea-Bissau kommt, wo Portugiesisch die Amtsprache ist. Unter Mithilfe eines Dolmetschers sollen nun weitere Einzelheiten geklärt werden. Der junge Afrikaner bleibt vorerst unter Beobachtung im Krankenhaus und wird dabei von zwei Polizisten überbewacht.