Am Freitag wurden in einer Kaserne in Rio de Janeiro zehn Schnellfeuergewehre und eine Pistole geraubt. Sieben bewaffnete Männer überfielen einen Trupp Soldaten und erzwangen die Herausgabe der Waffen. Die genauen Umstände sind derzeit nicht bekannt. Nach Informationen der Militärpolizei soll es jedoch bereits Hinweise auf den Verbleib der Waffen geben. Sie werden in einigen der vielen Favelas von Rio de Janeiro vermutet. Aus diesem Grund machte nun das Militär mobil und schickte neben der Militärpolizei noch eigene Soldaten in die entsprechenden Viertel, so dass dort nun mehr als 1.200 Einsatzkräfte bereitstehen. Die Suche konzentriert sich laut Polizei derzeit auf acht meist im Hinterland gelegene Favelas.
Nun heisst es für alle beteiligten Ruhe zu bewahren, denn die Situation könnte leicht eskalieren. Bei direkten Aufeinandertreffen von Polizei bzw. Militär und den Drogenbanden der Favelas ist mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen zu rechnen. Dies ist bereits an dem Militäreinsatz zu sehen. Das Militär ist mit Panzerfahrzeugen in die Gebiete eingefahren und hat Strassensperren errichtet.
Im April letzten Jahres wurden bei einer ähnlichen Aktion – auch nach einem Waffendiebstahl – in einem Drogenumschlagplatz acht Anti-Personen-Minen, 161 Grananten und mehr als 18000 Packungen Munition verschiedenster Kaliber aufgefunden.