Nach spektakulärem Fund: Westen Brasiliens im Goldrausch

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Im Westen Brasiliens hat nach einem spektakulärem Fund ein wahrer Goldrausch eingesetzt (Foto: Internet)
Datum: 16. Oktober 2015
Uhrzeit: 08:20 Uhr
Ressorts: Panorama
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Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso ist einmal mehr der Goldrausch ausgebrochen. Hunderte von Männern sollen ein privates Grundstück auf der Suche nach Goldnuggets in Beschlag genommen haben. Angelockt worden sind sie durch Fotos und Posts in den sozialen Netzwerken. Die Rede ist bereits von einer zweiten “Serra Pelada”.

Schon jetzt wird der etwa 20 Kilometer von der Stadt Pontes e Lacerda entfernte Ort “Serra Pelada de Mato Grosso” genannt, angelehnt an die mittlerweile geschlossene Mine unter freiem Himmel Serra Pelada in Pará. Die hat in den 80er Jahren durch die aufrüttelnden Fotos von Sebastião Salgado wegen ihrer menschenunwürdigen Zustände weltweit traurige Berühmtheit erlangt. Jetzt scheint sich ein ähnliches Drama im zentralen Westen Brasiliens nahe der bolivianischen Grenze anzubahnen.

Fotos zeigen provisorische Erdlöcher, in denen die Menschen mit einfachsten Geräten auf der Suche nach Gold die Erde abtragen. Nach inoffiziellen Schätzungen sollen auf dem Gebiet einer privaten Fazenda bereits etwa 2.000 Männer ohne jegliche Sicherheitsmaßnahmen nach Gold schürfen. Luftbilder zeigen das Maß der Zerstörung, die in nur drei Wochen angerichtet wurde. Zu sehen ist ebenso die Abholzung der Region sowie die Einrichtung von provisorischen Unterkünften.

Ausgelöst wurde der Run auf das Edelmetall durch einen Bericht, nach dem ein Bewohner von Pontes e Lacerda Mitte September in einer Tiefe von nur einem Meter 20 Kilogramm Gold gefunden haben soll. Das Ereignis verbreitete sich wie ein Lauffeuer über das Internet. Seitdem reißt der Strom der ankommenden Goldsucher nicht ab. Im Internet verbreitete Videos zeigen eine Art Organisation, die in vielen dieser „garimpos“ vorhanden ist. In der Regel muss für das „Schürfrecht“ gezahlt und ein großer Teil des gefundenen Gutes an die selbsternannten Leiter abgegeben werden.

Nach Medienberichten sollen die Schürfrechte des betreffenden Bereiches jedoch einer Bergbaufirma gehören. Eine Militäreinheit soll bereits vor Ort sein. Vorerst setzen die öffentlichen Organe jedoch auf ein „Monitoring“, ein Beobachten der Situation.

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