Fast zehn Millionen Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 29 Jahren gehen keiner Arbeit nach und sind auch nicht in einer Schule, Fortbildungseinrichtung oder Universität eingeschrieben. Die Zahl der Nichtbeschäftigten unter 30 Jahren ist dabei in den vergangenen neun Jahren leicht gestiegen. Gleichzeitig leben immer mehr Söhne und Töchter auch mit 34 Jahren noch bei ihren Eltern, wie Zahlen des brasilianischen Statistikamtes IBGE zeigen.
Jeder fünfte junge Brasilianer ist nicht im Arbeitsmarkt integriert. Von den jungen Menschen, die nicht erwerbstätig sind und nicht studieren sind zudem nur 26,3 Prozent auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Anders als in vielen europäischen Ländern ist das Berufsausbildungssystem in Brasilien extrem schwach ausgeprägt. Viele Jugendliche sind nach der Schule deshalb erst einmal arbeitslos. Betroffen sind vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten und diejenigen, die im Durchschnitt nur 8,6 Schuljahre vorweisen können.
Bedenklich ist ebenso die Tatsache, dass die Zahl der über 16-Jährigen um 18,7 Prozent und die der wirtschaftlich aktiven Brasilianer lediglich um 13,6 Prozent gestiegen ist. Dabei werden als wirtschaftlich aktiv auch Nicht-Erwerbstätige eingestuft, die auf Arbeitssuche sind. Insgesamt gelten dadurch 30,6 Prozent als nicht wirtschaftlich aktiv.
Gewachsen ist zwischen 2004 und 2013 auch die sogenannte „Känguru-Generation“. Dies sind Töchter und Söhne, die mit 25 bis 34 Jahren noch bei ihren Eltern wohnen. Ihr Anteil ist von 21,2 Prozent auf 24,6 Prozent gestiegen. Zurück geführt wird dies nicht nur darauf, dass sie es im Haushalt der Mama bequemer haben, sondern auch auf die hohe Zahl der nicht beschäftigten jungen Brasilianer. Die Studie zeigt aber auch, dass ebenso die Zahl der Single-Haushalte gestiegen ist. Sie hat in den vergangenen neun Jahren um 35 Prozent zugenommen. Wurden 2004 lediglich zehn Prozent der Haushalte nur von einer einzigen Person geführt, waren es 2013 bereits 13,5 Prozent.