Laut der neuesten Studie zum Entwicklungsindex nehmen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Städten Brasiliens ab. Darüber hinaus wurde zwischen 2000 und 2010 in allen untersuchten Städten Verbesserungen bei der Lebensqualität erzielt. Wie die Untersuchung zeigt, kann es innerhalb einer Stadt und ihrer Großraumregion allerdings noch nach wie vor enorme Unterschiede in diesem Bereich geben.
Der Entwicklungsindex habe sich insgesamt verbessert und die Unterschiede im Land seien am Abnehmen, so das Fazit der Studie, die vom Forschungsinstitut Ipea, dem UN-Entwicklungsprogramm und der Stiftung João Pinheiro durchgeführt wurde.
Laut dem vorgelegten Atlas liegt die Megametropole São Paulo mit einem Index von 0,794 auf dem ersten Platz, gefolgt vom Hauptstadtdistrikt mit 0,792 und Curitiba mit 0,783 Punkten. Wenig geändert hat sich am Süd-Nord-Gefälle. So sind die Schlusslichter der Liste wie gehabt Städte aus dem Nordosten und Norden Brasiliens. Den schlechtesten Rang belegt dabei Manaus. Dennoch hat die Stadt enorm aufgeholt. Im Jahr 2000 verzeichnete sie noch einen äußerst niedrigen Index von 0,585, während es 2010 bereits 0,720 Punkte waren.
Auch bei der Auswertung von Stadtteilen und den Zonen im Umland der Ballungszentren sind Verbesserungen erzielt worden. So weist mittlerweile keine einzige Untersuchungseinheit mehr einen Index unter 0,500. Lediglich zwei Prozent liegen nur noch unter 0,600, während es im Jahr 2000 noch 32 Prozent waren. Allerdings gibt es nach wie vor enorme Unterschiede beispielsweise beim Durchschnittseinkommen. Im reichsten Stadtteil Manaus liegt dies bei umgerechnet bei 2.631 Euro und im ärmsten Viertel bei nur 56 Euro. In São Paulo werden die Durchschnittseinkommen der vermögenden und ärmeren Stadtviertel mit 4.600 Euro und 117 Euro angegeben. Eine Kluft gibt es ebenso bei der Lebenserwartung. Ihr höchster Wert liegt bei 82 Jahren und ihr niedrigster bei 67 Jahren.
Beim Punkt Schulbildung wurden zwar ebenfalls Verbesserungen erreicht. Doch auch hier gibt es große Unterschiede. In den Untersuchungseinheiten mit den besten Ergebnissen haben 91 bis 96 Prozent der Erwachsenen die Grundausbildung abgeschlossen, während es in prekäreren Vierteln lediglich 21 bis 37 Prozent sind. Darüber hinaus sagt die Dauer des Schulbesuchs wenig über die Qualität der Ausbildung aus.