Brasilien: 317 Menschen im vergangenen Jahr durch Stromschläge gestorben

071104_235048

Datum: 12. August 2014
Uhrzeit: 10:28 Uhr
Ressorts: Panorama
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

Im vergangenen Jahr sind in Brasilien 317 Menschen durch Stromschläge ums Leben gekommen. Dies geht aus einer Studie der Vereinigung der Stromversorger (Abradee) des Landes hervor. Demnach gehen mit 31,8 Prozent gut ein Drittel aller Todesfälle auf Unfälle beim Hausbau zurück. Weitere 12,9 Prozent kamen bei der Montage illegaler Anschlüsse ums Leben. Aufgrund von umstürzenden Bäumen heruntergerissenen Leitungen starben weitere fünf Prozent, jeweils vier Prozent der Unfälle ereigneten sich bei der Installation von Antennen oder dem Drachensteigen.

071104_235048

Laut Abradee-Präsident Nelson Leite ereigneten sich die tödlichen Unfälle beim Hausbau vorwiegend bei nicht genehmigten Bauarbeiten. Die Todesfälle bei illegalen Hausanschlüssen wurden zudem vornehmlich in der Peripherie der Großstädte oder entlegenen Gebieten registriert, wo es keine ordentliche Stromversorgung gibt. Dort würden die Menschen ohne Vorsichtsmaßnahmen an den Versorgungsleitungen hantieren und dann aus Unachtsamkeit an die Leitungen kommen, so Leite.

Am gestrigen Montag (11) haben die nationalen Stromversorger einmal mehr eine umfassende Aufklärungskampage gestartet. Bereits im neunten Jahr im Folge wird über die Gefahren der Elektrizität informiert. Die Vereinigung hofft, 120 Millionen Menschen zu erreichen und bietet neben der Werbekampagne auch Vorträge in Schulen und Gemeindezentren an. Zudem werden Flugblätter zusammen mit der Stromrechnung verteilt. Für Leite ist vor allem die fehlenden Sensibilisierung der Bevölkerung für die zahlreichen tödlichen Unfälle verantwortlich.

Gute Nachrichten konnte der Abradee-Präsident in Hinblick auf die Versorgungslage im Land verkünden. Derzeit stünden den Versorgern genügend finanzielle Mittel zur Verfügung, um bis zum Ende des Jahres zusätzliche Energie aus thermoelektrischen Kraftwerken zuzukaufen. Die Regierung hatte in der vergangenen Woche neuerliche Darlehen in Höhe von umgerechnet gut 2,2 Milliarden Euro bewilligt. Diese sind notwendig, da zahlreiche Versorger die von ihren Kunden benötigte Energie momentan durch die eigenen Wasserkraftwerke nicht produzieren können. Ausbleibende Niederschläge in weiten Landesteilen haben die Pegelstände in Stauseen dramatisch sinken lassen, viele Turbinen stehen mittlerweile still oder laufen auf Sparflamme.

© 2005 - 2024 brasilien Magazin. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden. Bildnachweis: Dietmar Lang / IAP Photo

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.

Für diese News wurde noch kein Kommentar abgegeben!

Bitte anmelden um einen Kommentar zu verfassen.