Wenn die Fußball-Weltmeisterschaft vorbei ist, bleiben zwölf hochmoderne Stadien zurück, die sich alle den Umweltschutz auf die Fahnen geschrieben haben. Sechs von ihnen haben bereits das internationale LEED-Siegel für grüne Gebäude erhalten. Die weiteren befinden sich noch in der Analyse. Schon jetzt gehört Brasilien damit zu den zehn Ländern mit den meisten LEED-zertifizierten Gebäuden weltweit.
Die WM in Brasilien ist die erste, die ausschließlich in Stadien stattfindet, bei dessen Bau nach internationalen Richtlinien die Nachhaltigkeit und der Umweltschutz beachtet wurden. Mit dem LEED zeichnet die Nichtregierungsorganisation Green Building Council Gebäude aus, die nach sozialen, wirtschaftlichen und ökoligschen Kriterien bewertet wurden und dabei eine bestimmte Punktezahl erreicht haben.
Gemein haben die ökologisch korrekten Stadien Brasiliens, dass sie alle den durch den Abriss der Vorgängerstadien angefallenen Bauschutt wieder verwendet haben. Alle sind zudem mit Zisternen zur Regenwassersammlung ausgestattet, das zur Rasenbewässerung und in den Toiletten verwendet wird. Eine Architektur, die möglichst viel Tageslicht nutzt, um Energie zu sparen, Wasser sparende Einrichtungen und eine getrennte Müllsammlung sind weitere Punkte. Darüber hinaus wurden einige der Stadiendächer mit Recycling-Zement erstellt und mit Solaranlagen bestückt. Positiver Nebeneffekt der Maßnahmen sind geringere Betriebskosten der Stadien. Reduziert wurde auch die Kohlendioxidfreisetzung.
Von den bisher in Brasilien bewerteten Stadien haben das Maracanã in Rio de Janeiro, die Arena Pernambuco in Recife und das Fonte Nova in Salvador das silberne LEED-Siegel erreicht. Das einfache Siegel schafften das Stadion Castelão in Fortaleza und die Arena da Amazônia in Manaus. Das höchste Siegel, das LEED Platin, wurde dem Stadion Minerão in Belo Horizonte zugesprochen, das unter anderem mit 6.000 Solarpainels ausgestattet wurde. Bisher hat weltweit lediglich ein weiteres Stadion diese höchste Bewertungsstufe erreicht, das Stadion Apogee im Norden Texas (USA).