Reden wir heute mal über deutsche Bürokratie. Ich kenne sie, versuche mich da durchzumogeln und hoffe immer, alles richtig zu machen. Darum habe ich mich auch beim Standesamt in Berlin informiert, als es um die Anmeldung meiner Tochter ging. Das Standesamt bietet mir die Formulare als PDF-Datei zum Download an, was ich auch gerne in Anspruch genommen habe. Ich habe sie ausgedruckt, ausgefüllt, die entsprechenden Unterlagen beigefügt, die ich teilweise noch übersetzen lassen musste und die Gebühren bezahlt. Eingereicht habe ich sie bei dem 300 km entfernten Honorarkonsulat in Rolândia im Norden Paranás, welches sie an das Generalkonsulat in São Paulo (etwas über 1000 km) weitergeleitet hat. Und dieses hat dem Honorarkonsul nun nachfolgendes Schreiben geschickt, welches jener wiederum kommentarlos an mich weitergeleitet hat. Heute kam es in Toledo an, meine Frau hat es abgetippt und mir somit hier in Asunción zugänglich gemacht.
Sehr geehrter Honorarkonsul,
in der Anlage sende ich die o.a. Geburtsanzeige zurück, da handschriftlich ausgefüllte Geburtsanzeigen vom Standesamt I nicht mehr gewünscht werden. Ich möchte Sie deshalb bitten, die Antragsteller vorzuladen und die Geburtsanzeige elektronisch zu erstellen.
Mit freundlichen Grüssen
Generalkonsulat São Paulo
Ohne Worte. Aber die Post scheint zu funktionieren.
Unfassbar. Aber ehrlich: Auch ich wüsste da im ersten Moment nicht, was zu tun wäre. Wahrscheinlich würde ich mal direkt bei der „Quelle“, also beim Standesamt I in Berlin, anrufen, + 49 30 90 207-0. Oder noch besser: einfach mal ne Mail an: info@stand1.verwalt-berlin.de !?
Bin mal gespannt, wie die Sache ausgeht. Drücke die Daumen