AmiGOs und Favelinha starten Hilfsprojekt in Rio de Janeiro

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Datum: 29. Dezember 2006
Uhrzeit: 13:58 Uhr
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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Rio de Janeiro – die Millionenmetropole unter dem Zuckerhut – ist mitunter berüchtigt für seine vielen Favelas. Meist sind diese jenseits jeglicher staatlichen Autorität in der Hand der Drogenmafia, die dort einen blutigen Krieg mit der Polizei führt. Dadurch werden vor allem die Kinder in diesen Favelas von staatlicher Seite vernachlässigt. Kindergärten und Betreuungsstätten fehlen meist gänzlich. Wie in der Favela „Pereira da Silva“ in Laranjeras. Einziger Unterschied ist hier, dass seit mehreren Jahren diese eher kleinere Favela von den Drogengangs „gesäubert“ wurde und somit Ordnung und Sicherheit unter Polizeipräsenz hergestellt wurde. Doch die notwendigen Investitionen der Stadtverwaltung blieben aus.

Im Jahr 2005 wurde dort dann dort ein kleines Hotel unter deutsch-brasilianischer Leitung eröffnet, die Pousada Favelinha. Nie zuvor konnte man seinen Urlaub in einer (sicheren) Favela geniessen, mit einem herrlichen Ausblick über ganz Rio de Janeiro. Doch die Betreiber, Holger und Andreia wollen mehr. Sie wollen den Kindern dieser Favela eine Zukunft ermöglichen und suchten einen Partner zur Errichtung eines Kulturzentrums. Dieses „Casa da Cultura“ soll für Kleinkinder genauso offen stehen wie für Jugendliche.

Ein Partner wurde schnell gefunden. „AmiGos – Wir für die Kinder der EINEN Welt“ unterstützt nun tatkräftig dieses ehrgeizige Projekt. Der Verein mit Sitz in Deutschland und Mitarbeitern vor Ort sieht wie Holger und Andreia die Notwendigkeit, etwas für die Zukunft der Schwächsten in der Gesellschaft zu unternehmen. Und nun geht es voran in Rio de Janeiro. Ein Grundstück ist inzwischen vorhanden, die Bauarbeiten beginnen. Noch viel Müll und Schutt gilt es abzutransportieren, es gilt Mauern einer alten Polizeistation abzureissen und ein solides Fundament für die Begegnungsstätte von Kindern und Jugendlichen zu schaffen.

Eine Sache, die mit viel Engangement dere Beteiligten und reger Mithilfe der Favela-Bewohner geschieht. Doch so etwas ist in einem Armenviertel nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen. Daher sind die Initiatoren auch auf Spenden angewiesen, denn nicht alle Baumassnahmen können in Eigenregie durchgeführt werden. Und Eile ist geboten. Denn noch immer steigt die Kriminalität in der riesigen Stadt und demonstriert damit, wie wichtig es ist, die Kinder von der Strasse zu holen und sie nicht in Kontakt mit Gewalt, Drogen oder Prostitution kommen zu lassen.

Schirmherr des Projektes ist übrigens Helge Schneider!!! Und wie auf der Webseite nachzulesen ist, gehen alle Spenden zu 100% in das Projekt und werden nicht für verwaltungstechnische Zwecke verwendet. Eine Mitgliedschaft ist ab 5 Euro im Monat möglich.

Nähere Informationen hierzu findet man hier:
AmiGos – Wir für die Kinder der EINEN Welt
„Casa da Cultura“ auf der Homepage der „Pousada Favelinha“

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Kommentarbereich

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  1. 1
    jürgen

    es ist schon echt beschämend das ich als alter/neuer mülheimer diesen verein nicht kenne. auch kennt kein brasilianer aus unserem näheren umfeld (und das sind einige) diesen verein.
    das ist noch beschämender bzw. bezeichnend!

  2. 2
    brasilblogger

    Tja, dann betreibe mal Ursachenforschung. Und wenn du denkst, der Verein taugt was, rühr die Werbetrommel. Und wenn nicht, dann schreibe doch deine Erfahrungen hier im Blog. Ich wünsche dir trotzdem viel Spaß bei deinem Engagement für die schwächsten der brasilianische Gesellschaft.

    Grüsse aus Toledo nach Mühlheim

  3. 3
    Katrin

    Hallo Jürgen und Restmülheimer;-)
    Also, ich versuche hier in Mülheim so viel zu machen wie irgend möglich…Aber nebenbei bin ich halt auch Studentin und arbeite und schreibe Diplom! Wir sind aber immer auf dem Markt der guten Taten und bei Voll die Ruhr und wenn die MST sonst noch Veranstaltungen hat! Zwei Rotary Clubs sind auch informiert…Aber Hilfe können wir immer gebrauchen! Plane gerade ein Projekt mit der NRZ! Also wer Ideen hat, immer gerne!

    Abraco Katrin AmiGOs e.V.

  4. 4
    jürgen

    @brasilblogger, zur ursachenforschung:
    das kein brasilianer diesen verein kennt ist nicht verwunderlich. sobald die meissten brasilieros den europäischen kontinent betreten werden sie zur prinz/essin auf der erbse. die herkunft, insbesonders die soziale, wird dann sehr oft vergessen und es wird mehr energie damit verbracht brasipartys und andere treffen zu organisieren. da bleibt dann keine zeit mehr sich mit seinem heimatland und deren probleme zu indentivizieren. (man ist ja halt in die upperclass aufgestiegen und stellt etwas dar) und so wird dann so etwas gerne und wohlwollend den angajierten europäern überlassen. dieses problem ist in brasilien natürlich genauso existent. (wer auf der erbse hockt schaut ungerne nach unten). sollte ich aber eines tages den einen oder anderen brasi hier in mülheim treffen werde ich aber gerne die werbetrommel für katrins verein rühren.

    @katrin:
    ich habe mit meiner frau zusammen ein jahr in brasilien gelebt. allerdings im reichen süden! und was ich schon dort gesehen und erlebt habe kann man teilweise nicht mit worten umschreiben. im n.o. ist es noch schlimmer. unsere hilfeleistungen vielen zum schluss nur noch als sachleistung aus (essen und kleidung), geld wurde meiner erfahrung nach nur in zigaretten und alk umgesetzt. nach dem einen jahr brasilien haben wir es dann vorgezogen wieder nach deutschland zu ziehen, halt u. a. auch der sozialen ungerechtigkeit wegen. der rest ist ein anderes thema.
    auf jeden fall wünsche ich dir und deinen feunden, insbesonders auch helge,
    einen langen unermüdlich und insbesonders finanziellen atem beim kanalisieren eurer hilfe. du weißt ja die steine sind sehr heiss unter der brasilianischen sonne und da bedarf es keine tropfen sondern ganzer cataratas an geld damit nicht alles sofort verdampft. brauchst du einmal tatkräftige unterstützung bei deinen aktivitäten kannst du dich gerne bei uns melden.

    abraços e beijos para todos

    der jürgen

  5. 5
    Katrin

    Hi Jürgen,
    ja danke werde ich bei Bedarf in Anspruch nehmen. Ich habe leider kein allzu gutes Netzwerk was Brasilpartys angeht, aber das waere auch einmal eine Anlaufstelle also wenn ihr wen kennt oder ne Idee habt wo ich noch ein bischen Unersttützung bekommen könnte, jederzeit auch gerne mit Vorträgen meiner Seite zum Thema Stassenkinder verknüpft!

    Abracos an Dich und Deine Frau
    Katrin

  6. 6
    jürgen

    hallo katrin
    bezüglich brasilpartys: versuche es einfach mal im caipi-brasil http://www.caipi-brasil.de/, direkt gegenüber vom handelshof auf der friedrichstrasse in mh. die besitzerin ist brasilianein und am wochenende ist die SZENE dort vertreten. ausserdem gibt es feijoada……
    vielleicht kannst du dort den einen oder anderen kontakt knüpfen.
    gruss jürgen

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