In Brasilien ist ab sofort die Einfuhr und der Handel mit elektronischen Zigaretten untersagt. Eine von der nationalen Gesundheitsbehörde Anvisa erstellte Verordnung trat am Dienstag (25.08.2009) in Kraft. Gemäss der obersten Gesundheitswächter werden bei der Benutzung des Gerätes Nikotin und andere krebserregende Stoffe freigesetzt. Zudem helfe die elektrische Zigarette keinesfalls bei der Rauchentwöhnung. Die Entscheidung soll noch in dieser Woche im brasilianischen Amtsblatt veröffentlicht werden.
„In Wirklichkeit enthält dieses Ersatzgerät dieselben Substanzen. Sie sagen, dass die Kartusche der [elektronischen] Zigarette frei von Nikotin sei, aber die FDA [Arzneimittelzulassungsbehörde der USA] hat die Präsenz nachgewiesen“ erläutert Agenor Álvares, Chef der Anvisa. Seiner Aussage nach wurde die Entscheidung aufgrund wissenschaftlicher Studien getroffen.
Für Álvares hat die elektronische Zigarette einen identischen Effekt wie die herkömmliche Zigarette. Aus diesem Grund wurde der Verkauf der „Alternative“ zum Schutz des Verbrauchers verboten. „Viele Leute kaufen sie aus guten Glauben in der Illusion, dass der Apparat ihnen hilft, mit dem Rauchen aufzuhören.“
Neben dem Handel wurde auch der Import der elektrischen Zigarette nach Bestellung über das Internet verboten. Die Gesundheitsbehörden werden demnach auch keine private Einfuhr erlauben und entsprechende Pakete am Zoll in den Flughäfen abgefangen, zeigt sich Álvares überzeugt.
Allerdings gibt es für die Hersteller einen Hoffnungsschimmer. Laut dem Leiter der Gesundheitsbehörde könnte die nun getroffene Entscheidung neu bedacht werden, sollten die Produzenten gegenüber der Anvisa einen therapeutischen Nutzen ihrer E-Zigarette wissenschaftlich nachweisen.
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