Großbrände im Amazonas-Regenwald: Bolsonaro reagiert auf Druck aus Europa

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Immer mehr Foto wüten in Brasilien, doch besonders betroffen ist die Amazonasregion (Foto: BombeirosMS)
Datum: 28. August 2019
Uhrzeit: 18:40 Uhr
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Die Regierung Brasiliens hat lange gebraucht, bis sie auf die hohe Zahl von Bränden im Amazonas-Regenwald reagiert hat. Zumindest in einem Bundesstaat ist nun auch das Militär im Einsatz, um Feuerwehrleute und Brigadisten bei der Brandbekämpfung zu unterstützen.

Nachdem der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro auf Druck vom Ausland hin am Freitag (23.) ein Dekret zum Einsatz des Militärs zur Brandbekämpfung erlassen hat, haben sieben der neun Amazonas-Bundesstaaten bereits die Hilfe des Militärs angefordert. Unterstützung wurde mittlerweile auch aus dem Ausland zugesichert. Argentinien will 200 Feuerwehrleute entsenden und Israel ein Spezialflugzeug. Finanzielle und technische Hilfe wurde ebenso beim G7-Treffen versprochen.

Bereits im Juli hatte das Raumforschungsinstitut Inpe auf die gestiegene Zahl von Rodungen im Amazonas-Regenwald hingewiesen. Von der Regierung Brasiliens wurde dies in Frage gestellt und kurzerhand der Präsident des Inpe durch einen Militär ersetzt. Auch die vom Inpe veröffentlichten Daten über die alarmierend hohe Zahl an Bränden wurden von Bolsonaro zunächst herunter gespielt. Reagiert hat Brasiliens Regierung erst nach dem starken Druck aus Europa.

Laut den Daten des Raumforschungsinstitutes Inpe sind in der Amazonas-Region von Januar bis zum 18. August über 5.600 Quadratkilometer Wald gerodet worden. Von Nasa-Forschern heißt es, dass seit 2010 nicht mehr soviel Regenwald zerstört wurde, wie dies in diesem Jahr der Fall ist.

Allein vom ersten bis zum 25. August sind zudem 25.934 Brandherde registriert worden. Überschritten wurde damit der Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre für den Monat August. Spezialisten machen dafür weniger die momentane Trockenperiode verantwortlich. Sie verweisen vielmehr auf die Tatsache, dass die Regionen mit den höchsten Rodungen auch die meisten Großbrände verzeichnen. Die Kahlschläge werden wiederum vor allem mit der Ausweitung von Weidegründen für Rinder, der Landwirtschaft sowie dem illegalen Abbau von Bodenschätzen und Landspekulationen in Verbindung gebracht.

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