Wohnort ausschlagsgebend für Überlebenschancen von Mutter und Kind

Kinder aus Armenvierteln haben in Brasilien eine deutlich geringere Überlebenschance (Foto: Dietmar Lang / IAP Photo)
Datum: 12. Mai 2015
Uhrzeit: 08:33 Uhr
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In Brasilien hängen die Überlebenschancen von Mutter und Kind vom Wohnort ab. In den Favelas Rio de Janeiros liegt beispielsweise die Sterblichkeit der Neugeborenen um 50 Prozent über der in reicheren Stadtvierteln, wie aus dem Bericht „State of the World’s Mothers” der Nichtregierungs Organisation Save the Children hervorgeht. Insgesamt liegt Brasilien beim weltweiten Vergleich auf dem 77. Platz von 179 untersuchten Ländern und somit im Mittelfeld.

Auch wenn in Brasilien in den vergangenen Jahren Erhebliches geleistet wurde, was eine Verringerung der Mütter- und Kindersterblichkeit angeht, gibt es noch einiges zu tun. Laut Save the Children stirbt in dem südamerikanischen Land eine von 780 Frauen während der Schwangerschaft oder dem Geburtsvorgang. In entwickelten Ländern liegt das Verhältnis indes bei eins zu über 10.000. Darüber hinaus wird die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren für Brasilien mit 13,7 von 1.000 lebend geborenen Kindern angegeben. Verwiesen wird in dem Bericht ebenso auf die große Schere zwischen Arm und Reich. Während in reicheren Stadtvierteln die Frauen ihre Kinder in gut ausgestatteten Krankenhäusern gebären, mangelt es in den Favelas häufig an Ärzten, an ausreichend ausgebildeten Betreuungsteams und Betten in den Krankenhäusern.

Dass es Mütter in Brasilien nicht leicht haben, zeigt auch eine Studie des Institutes Data Popular. Laut dieser sind von den 67 Millionen brasilianischen Müttern 31 Prozent alleinerziehend und mit 46 Prozent geht knapp die Hälfte einer bezahlten Arbeit nach. Die Hälfte der Mütter zeigt sich jedoch selbst konservativ, was den Unterhalt der Familie und die Aufgabenteilung im Alltag betrifft. Nach Meinung von 43 Prozent sollte der Mann Geld ins Haus bringen, 48 Prozent gaben an, dass es Aufgabe der Frau sei, das Haus sauber zu halten und 45 Prozent sehen sich in der Verantwortung für das Mittagessen zu sorgen, unabhängig davon, ob sie auswärts arbeiten oder nicht.

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