Trotz Reduzierung von Tuberkulose-Neuansteckungen Brasilien weltweit auf Platz 16

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Auch in Brasilien fordert die Tuberkulose jährlich weitere Menschenleben (Grafik: WHO)
Datum: 24. März 2015
Uhrzeit: 16:46 Uhr
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Brasilien gehört nach wie vor zu den Ländern, in denen die Tuberkulose jährlich Opfer fordert. Im Jahr 2014 sind in dem südamerikanischen Land knapp 68.000 Neuerkrankungen registriert worden. Erreicht werden konnte in den vergangenen zehn Jahren allerdings eine Reduzierung der Fälle um 22,8 Prozent und der Todesopfer um 20,7 Prozent, wie Gesundheitsminister Arthur Chioro zum internationalen Tag des Kampfes gegen die Tuberkulose am 24. März bekannt gegeben hat.

In dem südamerikanischen Land erkranken etwa 35,5 Menschen pro 100.000 Einwohner an Tuberkulose. Vor zehn Jahren lag die Rate noch 43,4 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Die Todesfälle sanken zwischen 2003 und 2013 von 2,9 auf 2,3/100.000. Auch wenn die Raten reduziert werden konnte, nimmt Brasilien immer noch den 16. Platz beim weltweiten Länder-Ranking über die Krankheit ein. Laut Weltgesundheitsbehörde (WHO) konzentrieren sich 80 Prozent der Fälle auf 22 Länder, zu denen auch Brasilien zählt.

Betroffen ist vor allem die Bevölkerung, die kaum Zugang zur öffentlichen Gesundheitsversorgung hat, wie Indios, Häftlinge und Menschen, die auf der Straße oder in ärmeren Vierteln leben. Anfällig sind ebenso HIV-positive Frauen und Männer. Unter ihnen gilt die Tuberkulose als die Infektionskrankheit, die am meisten Todesopfer fordert.

Das brasilianische Gesundheitsministerium hat sich indes hohe Ziele gesteckt. Bis 2035 will es die Zahl der Neuansteckungen um 95 Prozent reduzieren und die der Todesfälle um 90 Prozent. Unter anderem wurde dazu ein Schnelltest entwickelt, mit dem das Laborergebnis in zwei Stunden vorliegt. Getestet wird dabei gleichzeitig, ob eine Resistenz gegenüber des Antibiotikas Rifampicina besteht, mit dem die bakterielle Krankheit behandelt wird. Verteilt wurden die Schnelltests an 94 Munizipien, in denen 60 Prozent der jährlichen Neuansteckungen verzeichnet werden.

Damit allein ist es allerdings nicht getan. Einen Engpass verzeichnete beispielsweise das Observatório Tuberculose Brasil bei den BCG Impfungen für Neugeborene, mit der die Immunität gegenüber der Tuberkulose gewährleistet wird. In mehreren Gesundheitseinrichtungen fehlen die Seren bereits seit Wochen. Wie es heißt, hat es Probleme bei der Produktion gegeben. Bis Ende des Monats sollen jedoch eine Millionen Dosen zur Verfügung gestellt werden.

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