Der „Mata Ciliar“ ist das Wachstum an den Ufern von Flüssen, Bächen, Seen, Anstauungen und Quellen. Dieser Bereich ist durch brasilianische Gesetze geschützt und „dauerhaft zu bewahren“. Er hat – und dies nicht nur vor dem Gesetz – zudem eine wichtige Klimafunktion. Daher sind die Grundbesitzer an den Ufern der Flüsse gehalten, diesen Schutzgürtel in Relation auf die Flussbreite zu respektieren und nicht zu zerstören, auch wenn es deren Eigentum ist. Wenn auf den anliegenden Weiden Rinder gehalten werden, ist der „Mata Ciliar“ durch Zäune abzutrennen, damit die Tiere auf der Suche nach Wasser eben nicht diese Uferbewachsung zerstören.
Die Regierung von Paraná unterstützt dies durch die Bereitstellung von Mitteln für Zäune und Wasserpumpen oder durch kostengünstige Kredite für den Viehzüchter oder den Landwirt. Auch wird Hilfe bei der Bewässerung von Plantagen gewährt.
Doch zuviel Wald wurde bereits zerstört, so dass ein umfangreiches Wiederaufforstungsprogramm ins Leben gerufen wurde. Im Jahre 2003 wurde das Projekt von der paranaensischen Regierung gestartet und steht seitdem unter der Obhut des IAP, dem „Instituto Ambiental do Paraná“, dem Umweltinstitut von Paraná. Damals lautete das ehrgeizige Ziel, in den kommenden Jahren insgesamt 90.000.000 (NEUNZIG MILLIONEN) Setzlinge neu anzupflanzen. Und bis zum heutigen Tage wurden durch das IAP, durch die Gemeinden und durch freiwillige Spenden schon knapp 45.000.000 Jungpflanzen ausgesetzt. Ein riesiger Erfolg für das Projekt, dass lediglich mit 15 Millionen Reais (rund 5.3 Millionen Euro) unterstützt wird.
Im 2. Teil berichten wir über die generelle Wald-Situation in Paraná. Riesige Flächen wurden in den vergangenen Jahrzehnten vernichtet und heute weiss man, dass man es nie soweit hätte kommen lassen dürfen. Doch die Einsicht bei den Verantwortlichen kam leider zu spät.