An diesem Wochenende beginnt in weiten Teilen Brasiliens erneut die jährliche Sommerzeit. In elf Bundesstaaten im Mittelwesten, Südosten und Süden des Landes werden die Uhren genau um 0 Uhr in der Nacht von Samstag auf Sonntag um eine Stunde vorgestellt. Die Maßnahme ist bis zum 20. Februar 2011 gültig und betrifft keinen Bundesstaat im Norden und Nordosten des Landes.
Durch die Zeitumstellung erhoffen sich die Verantwortlichen ein Verringerung des Strombedarfs von etwa 5 Prozent. Da gerade in den Spitzenzeiten in den frühen Abendstunden Hochspannungsleitungen, Umspannwerke und Verteilerpunkte entlastet werden, kann laut Regierungsangaben Energie im Gegenwert von rund 1 Milliarde Euro eingespart werden. Grund dafür ist eine effizientere Energieverteilung in den Ballungszentren, welche deutlich geringere Verluste an bereitgestelltem Strom zur Folge hat.
Folgende Bundesstaaten sind von der Zeitumstellung betroffen: Rio Grande do Sul (RS), Santa Catarina (SC), Paraná (PR), São Paulo (SP), Rio de Janeiro (RJ), Espírito Santo (ES), Minas Gerais (MG), Goiás (GO), Mato Grosso (MT) und Mato Grosso do Sul (MS) sowie den Hauptstadtdistrikt Brasília.
Die Sommerzeit in Brasilien hat ein lange Tradition. Bereits erstmalig wurde sie 1942 angewandt, einige Male waren auch verschiedene Bundesstaaten im Nordosten des Landes betroffen. Seit vergangenen Jahr ist Beginn und Dauer gesetzlich geregelt.
Die Sommerzeit beginnt genau um Mitternacht des dritten Sonntags im Oktober und dauert bis um Mitternacht des dritten Sonntags im Februar. Nur wenn das Ende auf einen Karnevalssonntag fällt, wird das Rückstellen der Uhren um eine Woche verschoben.