Die Pampa, welche den grössten Teil des Bundesstaates Rio Grande do Sul im äussersten Süden Brasiliens bedeckt, hat im Laufe der Geschichte mittlerweile 53,96 Prozent der ursprünglichen Vegetation verloren. Diese erschreckenden Daten über die Abholzung und Zerstörung des Bioms wurden nun erstmalig nach einer Auswertung von Satellitenaufnahmen vom brasilianischen Umweltministerium veröffentlicht. Zwischen 2002 und 2008 wurden insgesamt 2.183 km² der Original-Landschaft zerstört, rund 1,2 Prozent der ursprünglichen Gesamtfläche.
Bis zum Jahr 2002 wurden bereits 52,76 Prozent der weitläufigen Grassteppe mit vielen Büschen und Sträuchern im Laufe der Jahrhunderte vernichtet, so dass die jährliche Rate von 0,2 Prozent zwischen 2002 und 2008 eher gering erscheint. Die Regierung in Brasilien will allerdings trotzdem die Gründe dafür finden. „Wir wussten, dass es einen Rückgang (der Fläche) gibt, aber wir hatten keine gesicherten Daten. Nun werden wir die Gründe dafür untersuchen“ erklärte die derzeitige Umweltministerin Izabella Teixeira bei der Vorstellung der Studie. Einer der Gründe für die Zerstörung in den letzten Jahren könnte die Anpflanzung von dort nicht heimischer Flora für die Papiergewinnung sein.
In der Veröffentlichung seitens der brasilianischen Umweltbehörde Ibama wurden zudem 19 Gemeinden aufgeführt, bei denen die grössten Zerstörungsraten innerhalb des untersuchten Zeitraums registriert wurden. Alegrete im äussersten Westen des Bundesstaates ist mit 176 km² trauriger Spitzenreiter. Danach folgen die Städte Dom Pedrito und Encruzilhada do Sul. Hier wurden zwischen 2002 und 2008 insgesamt 120 km² bzw. 87 km² Pampa vernichtet.
Unabhängig vom Ausmass der betroffenen Flächen schreitet die Zerstörung der Pampa langsamer als bei anderen Biomen in Brasilien voran. Laut dem brasilianischen Umweltministerium verlor die Region von 2002 bis 2008 jährlich rund 364 km² ihrer ursprünglichen Fläche. Im Cerrado waren es 14.000 km² jährlich, im Amazonas sogar 18.000 km² jährlich.
Daten: IBAMA / Foto: Wikipedia