Regierung verspricht Millionenhilfe für Katastrophengebiet im Süden Brasilien

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Datum: 29. November 2009
Uhrzeit: 14:52 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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rio-grande-do-sul-enchentes-normalDie brasilianische Regierung stellt dem von schweren Überschwemmungen betroffenen Bundesstaat Rio Grande do Sul finanzielle Hilfe in Millionenhöhe zur Verfügung. Laut dem Ministerium für Städte und Gemeinden wurden bereits 100 Millionen Reais (ca. 38,5 Mio. Euro) für Massnahmen des Zivilschutzes, 50 Millionen Reais (ca. 19,25 Mio. Euro) für das Gesundheitswesen und 12 Millionen Reais (ca. 4,6 Mio. Euro) für Bildung freigegeben.

Der Beschluss wurde nach dem Besuch von Präsidialamtsministerin Dilma Rousseff, Stadtminister Marcio Fortes, dem Minister für nationale Integration Geddel Viera Lima und dem Minister für Agrarentwicklung Guilherme Cassel in den betroffenen Regionen bekannt gegeben. Die Politiker hatten die von den schweren Überschwemmungen heimgesuchten Städte und Gemeinden überflogen, darunter São Jerônimo, Triunfo, Charqueadas, General Câmara und Canoas. Auch Gouverneurin Yeda Crusius war das Gebiet zuvor abgeflogen (Foto).

Die Aufräumarbeiten und die Wiederherstellung der Infrastruktur soll direkt nach dem Rückgang des Wassers beginnen. Stadtminister Fortes betonte zudem, dass für Gemeinden im Bundesstaat Rio Grande do Sul bereits in diesem Jahr eine Summe von 395 Millionen Reais (ca. 152 Mio. Euro) für Entwässerungssysteme vorgesehen waren, um zukünftig Überschwemmungen zu vermeiden. Für 2007 bis 2010 wurden seiner Aussage nach Projekte zur Verbesserung von Wasser- und Abwassersystemen in Höhe von insgesamt 2,085 Milliarden Reais (ca. 800 Mio. Euro) von der Regierung in Brasília genehmigt.

Die Minister machten sich bei ihrem Besuch im Katastrophengebiet auch einen Überblick von den Zerstörungen durch die Wassermassen. Im südlichsten aller brasilianischen Bundesstaaten sind im November rund 600mm Regen gefallen, rund sechs mal soviel wie normal. 81 Städte und Gemeinden mussten den Notstand ausrufen, über 20.000 Menschen sind obdachlos. Für sie wurden bislang 46 Tonnen Lebensmittel sowie Matratzen, Decken und Medikamente in die betroffenen Gebiete transportiert.

Nach letzten Schätzungen sollen die Überschwemmungen und Erdrutsche in Rio Grande do Sul in den vergangenen Wochen Schäden in Höhe von 3,5 Milliarden Reais (ca. 1,35 Mrd. Euro) verursacht haben. Mindestens acht Menschen kamen ums Leben.

Foto: Itamar Aguiar / Palácio Piratini

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