In Joinville im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina haben 260 der 370 Häftlinge eines örtlichen Gefängnisses ihr Abendessen für die Opfer der Flutkatastrophe der vergangenen Woche gespendet. Wie die Gefängnisleitung mitteilte, sei die Idee selbst von den Inhaftierten gekommen. Die Essensportionen, die in einer Aluminiumschale ausgegeben werden, wurden direkt in die Schulen und Turnhallen geliefert, in denen Familien derzeit mit Sorge in die Zukunft blicken, da sie meist alles verloren haben.
Zeitgleich haben rund 10 Häftlinge im halboffenen Vollzug mitgeholfen, Hilfspakete für die Flutopfer zusammen zu stellen. Derzeit fehlen hauptsächlich Hygieneartikel wie Seife, Zahnbürsten, Zahncreme, Toilettenpapier, Kämme, Handtücher und Windeln. Aber auch Besen, Eimer, Putzlappen, Reinigungsmittel oder Kerzen und Streichhölzer sind nur begrenzt vorhanden. Der Zivilschutz nimmt jederzeit Sachspenden entgegen, Informationen sind auf einer Sonderseite zur Katastrophe in Santa Catarina (port.) verfügbar.
Die Regenfälle der vergangenen Wochen haben im gesamten Bundesstaat im Süden Brasiliens mittlerweile 116 Tote gefordert. Mehr als 78.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, viele Gebäude sind vollständig zerstört. Knapp 30.000 Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Mindestens 31 Personen gelten noch als vermisst.